Hennickendorf Konzert 2006
Schwarz ist die Farbe des Abends
Gemischt war am Sonnabend das Publikum in Kuckuks Scheune in Hennickendorf. Dort startete man “eine Probe aufs Exempel”, wie es Initiator Volker Höhne nannte. Statt Rockmusik dröhnte diesmal düsterer Elektropop durch die Scheune. “Es ist die erste Veranstaltung dieser Art. Warum auch nicht. Wir sind für alle Sachen offen”, sagte Scheunen-Chef Höhne. Zuvor hatte sich der Hennickendorfer mit Demo-Cds der Musiker auf den Abend eingestimmt.
Die Bands “PROJEKT HERBSTSTURM“, “Zelle 40” und “Nothing to Fear” steuerten die Musik bei.
Die drei Männer von “PROJEKT HERBSTSTURM” leiteten mit harter, elektronischer Musik und tiefem Gesang den Abend ein. “Ich finde die Musik absolut tanzbar. Aber noch ist nicht der richtige Zeitpunkt dafür”, sagte Daniela Berg aus Oehna. Sie gehörte zu den Kennern unter den Besuchern. Die 25-jährige hört so genannte dunkle Musik und kleidet sich dementsprechend. Hohe Lackplateauschuhe, Netzstrumpfhosen und schwarzes Make-Up – das trägt sie auch alltags auf der Straße.
Schwarz war die Farbe des Abends.
Auf der Tanzfläche drängten sich Elektropop-Fans in schwarzen T-Shirts und Hosen. Aber sie waren die Exoten unter dem sonst “normalen” Publikum. Das blieb am Anfang verhalten im Hintergrund.
Martina Rindt-Adam war enttäuscht. Sie hatte etwas anderes erwartet:”Ich habe eigentlcih gedacht, es werden Achtziger-Jahre-Songs gespielt oder Depeche Mode.”
Als viel zu düster empfand die Hennickendorferin die Musik.
“Sicher gibt es viele Leute, die das toll finden, aber mir gefällt das nicht”, sagte die 48-jährige, die mit ihrem Mann gekommen war. Das Ziel des Abends war es, auch mal das “normale” Publikum an diese Musikrichtung zu führen. Nico Wache von der Band “Nothing to Fear” hatte alles in die Wege geleitet. “Viele kennen nur Depeche Mode, dabei gibt es eine richtige Elektroszene. Es wurde Zeit, dass sie sich dem breiten Publikum präsentiert”, sagte der 25-jährige Sänger.
Er hatte auch die Potsdamer Band “Zelle 40″ engagiert, die mit Gitarrensound Trommelfelle zum Zittern brachten. Für das Publikum zu extrem. Die Gäste wurden erst lockerer, als “Nothing to Fear” ihren Auftritt hatten. Ausnahmsweise begannen sie mit einem Coversong. Sie spielten”Nothing” von Depeche Mode. ” Eigentlich treten wir nur mit unseren eigenen Songs auf”, sagte Wache. Bei diesen Liedern handelt es sich um reinen Elektropop. Dabei werden mit wenig Equipment große Melodien (synthetisch) erzeugt. Die drei Musiker benutzen ausschließlich Keyboard und Syntnesizer.
Der Gesang tritt dabei in den Hintergrund. Für das Publikum war das genau richtig. Es tanzte bis in die Nacht. Zumal, als nachher “Depeche Mode” von der CD ertönte.
Quelle: Märkische Allgemeine Lisa Kühne